Chronik des Hiltpoltsteiner Sportverein 1949 e.V.
  

     50 Jahre sind es nun schon her, dass sich am 15. März 1949 sieben sportbegeisterte, beherzte Männer dazu entschlossen, einen Sportverein in Hiltpolstein zu gründen. Geweckt wurde dieser Wunsch durch das allgemeine Sportinteresse der Jugend in Hiltpoltstein, sowie der umgebenden Nachbarorte Kappel, Schoßaritz, Almos, Möchs, Wildenfels, Strahlenfels, Großengsee, Erlastrut, Göring und Görbitz.

     Der Marktflecken Hiltpoltstein hatte damals ca. 1.000 Einwohner und war mit seiner alles überragenden Burg als Mittelpunkt all dieser Orte, der Sitz des neuen Sportvereines. So war es auch keine Frage, dass dieses mächtige, mittelalterliche Bauwerk unsere Gründungsmitglieder dazu bewog, es als Vereinswappen zu erklären und damit ist der sogenannte "kleine HSV" im Zeichen der Burg zu einem anerkannten Sportverein im Laufe der vergangenen Jahre im Spielkreis Erlangen-Forchheim und darüber hinaus geworden.

     Aber aller Anfang ist schwer, und so war es natürlich auch bei uns. Fieberhaft suchte man damals nach einen geeigneten Sportgelände und das war in der hügeligen und waldreichen Umgebung von Hiltpoltstein nicht gerade einfach. Doch schließlich erklärte sich Hans Frauenknecht (Baierla) bereit, seine Waldwiese am Igelsee als Sportplatz zur Verfügung zu stellen. Dieser Platz, ca. 2 km östlich von Hiltpoltstein gelegen und von Wäldern und Wiesen umgeben, war damals einer der schönsten Fußballplätze im gesamten Oberland. Er dient bis heute noch als Ausweichplatz bei schlechter Witterung und viele Erholungssuchende aus den nahen Großstädten schätzen ihn an den Wochenenden der Sommermonate als willkommenen Spielplatz inmitten der Natur.

     Nur viele Spenden der Mitglieder und Gönner des Vereines haben es ermöglicht, den Sportplatz herzurichten. So wurde seinerzeit auch das Holz für die Tore und die Umrandung des Platzes gestiftet und in vielen freiwilligen Arbeitsstunden das Spielfeld auch wirklich bespielbar gemacht. Die Einweihung war dann am 1. Mai 1949. Als die Platzfrage gelöst war, konnte am 01.04.1949 die Gründungsversammlung einberufen werden. Im Gasthaus "Zur Schwane", das fortan das Vereinslokal sein sollte, trafen sich 23 Interessenten, die sich als Mitglieder in die Mitgliedsliste eintragen ließen. Im Verlaufe der Versammlung sind noch weitere 16 Personen dem Verein beigetreten.

Die Wahl der ersten Vorstandschaft ergab folgendes Bild:

1. VorstandLeo Prescher
2. VorstandWilhelm Beck
KassierHans Held
SchriftführerHans Brückner
SpielleiterFriedrich Meyer
BallwartGeorg Ertel
PlatzwartHans Bauer
SpielführerJohann Steger
TrainerGerhard Kasper und Pepi Liebscher
SchiedsrichterLorenz Heßler

     Damit war der Grundstock für den Hiltpoltsteiner Sportverein geschaffen. es zeugt von sehr großen Willen, dass in jener Zeit, kurz nach der Währungsreform, als keiner ausreichend Geld zur Verfügung hatte ja gar mancher noch arbeitslos war innerhalb kürzester Zeit eine spielstarke 1. und auch 2. Mannschaft aufgestellt werden konnte. Eine große Anzahl Heimatvertriebener aus den Ostgebieten, besonders aus dem Sudetenland, sowie der heimischen Jugend bildeten damals diese beiden Mannschaften.

     Richtig Sportkleidung gab es am Anfang noch nicht, erst nach und nach konnten sich die Spieler aus eigenen Mitteln wenigstens Fußballschuhe zulegen. Auch die heutigen Verkehrsmittel gab es damals noch nicht. So wurden z. B. zu den Punktspielen der 1. Mannschaft Fußmärsche nach Gräfenberg, Weißenohe, Wolfsberg und Obertrubach in Kauf genommen. Für weitere Wege wie nach Pottenstein oder Gößweinstein, fuhr man per LKW, auf dessen Ladefläche kurzerhand Bänke und Stühle gestellt wurden. Wer da keinen Platz ergatterte musste sich wohl oder übel zwangsläufig aufs Fahrrad schwingen. All dies kann man sich in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellen, es ist jedoch ein Beweis dafür, dass nur durch Kameradschaft und viele persönliche Opfer, ein kleiner Landverein auf Dauer bestehen kann. Dieser Grundsatz gilt immer noch, auch wenn sich heute die Werte unserer Gesellschaft stark verändert haben.

     Mit dem Beitritt zum DFB im Herbst 1949 ging es aufwärts und erstmals nahm man im Spieljahr 1949/50 in der C-Klasse Gruppe Fränkische Schweiz erfolgreich an der Verbandsrunde teil.

     Durch den Willen der damals sehr vorwärtsstrebenden Vorstandschaft und durch die Einsatzbereitschaft der aktiven Sportler war es sehr bald möglich, eine Jugend- und Schülermannschaft aufzustellen. Damit waren nun im Spieljahr 1950/51 bereits vier Mannschaften im Spielbetrieb. Es wurde ein Zuschuß beim DFB beantragt, um das Sportgelände verbessern zu können. Die Voraussetzungen waren dazu gegeben und der erwünschte Zuschuß wurde zugeteilt. Das war schon eine große Hilfe und mit weiteren Spenden und Vereinsmitteln ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. So konnte der Verein 1951 mit dem Bau einer Umkleidehütte mit Geräteabteil beginnen. Durch viele freiwillige Arbeitssunden war es in binnen kurzer Zeit möglich, den Bau fertigzustellen und stolz seiner Bestimmung zu übergeben.

     Durch gute sportliche Leistungen in den Anfangsjahren ging es stark bergauf der Vorwärtstrend war unverkennbar und es war bestimmt kein Zufall, dass die 1. Mannschaft im Spieljahr 1951/52 den 2. Platz in der C-Klasse Gruppe Fränkische Schweiz belegte und somit die Möglichkeit hatte, in die B-Klasse aufzusteigen. Leider mußte aber dann darauf verzichtet werden; denn die finanzielle Belastung wäre durch die weiten Auswärtsfahrten zu groß gewesen. So wurde also notgedrungen in den nächsten Jahren weiterhin in der C-Klasse gespielt.

  
Stand: 01.05.1999Quelle: Festzeitschrift "50 Jahre Hiltpoltsteiner SV"